Integration und Inklusion
Fortbildung in Vicenza, Italien
Bericht zur Fortbildung Integration und Inklusion, 07. - 11.11.2022
Wir, zwei Lehrkräfte der BBS Alice Salomon Linz/Neuwied, machten uns auf den langen Weg per Bahn nach Vicenza, was durch herrliche Ausblicke auf die Alpen mit schneebedeckten Bergen belohnt wurde. Vicenza selber ist ein herrlicher Ort zum Leben, Arbeiten und Lernen.
Am Dienstag begann unser Programm in den Seminarräumen von Eurocultura mit den Themen Schul- und Berufsbildung in Italien, dem gesetzlichen Rahmen und der organisatorischen Umsetzung von Inklusion in der Schule. Interessant zu erwähnen ist, dass die Berufsbildung schon mit der achten Klasse beginnt. Das bedeutet, dass junge Menschen sich schon sehr früh für einen beruflichen Weg entscheiden müssen.
Am Mittwoch konnten wir dann die erste Einrichtung zum Thema Anwendung einer umfassenden Aufnahme für die Inklusion von Migranten kennenlernen. Sie befand sich in Schio, circa eine Stunde von Vicenza entfernt. Dort besichtigten wir neben Seminarräumen auch die Werkstätten. Interessant für uns war, dass die Werkstätten in großen Lagerhäusern untergebracht waren, die in einzelne Boxen unterteilt werden, in denen die verschiedensten Gewerke zu finden sind, z.B. Schreinerei, Elektrotechnik, aber auch Töpfern. Hier arbeiten die unterschiedlichsten Zielgruppen: Menschen mit Behinderung, Menschen mit Migrationshintergrund sowie Obdachlose. Außerdem dürfen Bewohner des Ortes diese Boxen auch anmieten, wenn diese frei sind.
Am Donnerstag lernten wir die Berufsschule San Gaetano, Scuola di Formazione Professionale, kennen. Hier hatten wir die Möglichkeit, die gesamte Schule mit Werkstätten zu den Schwerpunkten Grafik, Metall, Automechanik, Elektrik und Gastronomie/Hotellerie anzusehen. Anschließend kam es zu einem Austausch mit Schüler*innen und Lehrer*innen der Schule zum Thema Berufsbildung in Deutschland und Italien. Die Klasse hatte im Unterricht Deutsch und damit wurde es möglich, sich auszutauschen und sie konnten ihre Sprachkenntnisse anwenden. Am Nachmittag ging es noch in eine Werkstätte für Menschen mit Behinderungen, denen wir bei ihrer Arbeit zuschauen durften.
Insgesamt waren es interessante und lehrreiche Tage. Die Verständigung war meist auf Deutsch oder Italienisch, wobei uns aber immer eine Übersetzerin zur Seite stand. Die Fortbildung wurde sehr gut organisiert und hat uns mit vielen Erlebnissen bereichert.
Die Fortbildung „Integration und Inklusion“ wurde im Rahmen des europäischen Erasmus Plus Programms an der BBS Alice Salomon besucht und mit den Mitteln der Europäischen Union gefördert. Die BBS Alice Salomon ist eine akkreditierte Einrichtung im Erasmus-Netzwerk.
Maren Soffner und Elmar Kanschik
